Titelbild der Ausgabe 3/2025 Ära der Aufrüstung

Das Tempo der weltweiten Aufrüstung und Militarisierung ist atemberaubend, besonders in Europa: neue Beschaffungsprogramme, gigantische Schuldenprogramme, aber auch durch die Verschiebung des Diskurses hin zu einer vermeintlich notwendigen »Kriegstüchtigkeit«.

Wir befinden uns also in einer Ära der Aufrüstung. Die Autor*innen in dieser Ausgabe vergleichen und analysieren die militärpolitischen Entwicklungen, Exportpolitiken, die Szene der Drohnenstartups und die Rolle von Unternehmen der Künstlichen Intelligenz im Rüstungssektor.

Ebenso rücken einige der Autor*innen die Notwendigkeit und Chancen von neuen Rüstungskontrollmaßnahmen und das Streben nach Demilitarisierung oder der Begrenzung dieses Aufrüstungszeitalters in den Blick.

Mit Beiträgen von Michael Brzoska, Herbert Wulf, Franz Enders, Susanne Weipert und weiteren

Das Tempo der weltweiten Aufrüstung ist atemberaubend, besonders in Europa: neue Beschaffungsprogramme, gigantische Schuldenprogramme, aber auch die Verschiebung des Diskurses hin zu einer vermeintlich notwendigen »Kriegstüchtigkeit« – eine Ära der Aufrüstung, wie die Autor*innen dieses Heftes analysieren.

Mit Beiträgen von Michael Brzoska, Herbert Wulf, Franz Enders, Susanne Weipert und weiteren

Uhrwerk auf 5 vor 12 wird von einem Strick zurückgezogen. Die Uhr ist eine Weltkugel. Der Strick wird von einer Hand unten links zurückgezogen.

Gastkommentar

Pax vobiscum

Der neue Papst Leo XIV. wählte bewusst eine Friedensformel für seine erste Rede nach der Wahl. Es ist dringlich, dass sich die katholische Kirche ihrer Rolle und Aufgabe für Friedensprozesse in aller Welt neu bewusst wird. Kann und will Papst Leo Brücken bauen, wo alle Verbindungen zerstört sind, wo Menschen sich nicht mehr begegnen und Versöhnung in weite Ferne gerückt ist? Dass sich Leo XIV. dieses Anliegens verschreibt und daraus eine programmatische Ausrichtung spricht,

hofft Claudia Lücking-Michel

von Claudia Lücking-Michel

Weltkugel mit Gasmaske auf, in deren Augengläsern die Flaggen der USA links, die der Sowjetunion rechts zu sehen sind. Anstatt des Mundfilters ragen dort Nuklearsprengköpfe heraus.

Aus dem Schwerpunkt

Ära der Aufrüstung

Die aktuelle globale Aufrüstungsphase ist die zweite des 21. Jahrhunderts, an der aber nicht alle Staaten und Weltregionen teilnehmen. Sie hat sich schon vorher angedeutet und durch den russischen Angriffskrieg und die Reaktionen darauf einen enormen Schub erfahren. Mit weitem Abstand die höchsten Zuwachsraten in den letzten Jahren hatten Staaten in Europa – ein Trend, der sich auch durch aktuelle Beschlüsse und Entscheidungen noch verstärkten dürfte.

von Michael Brzoska

von Michael Brzoska

Ein Skelett liest die Infobroschüre der britischen Regierung zum Verhalten im Falle eines Atomschlags "Protect and Survive"

Die allgegenwärtige Berichterstattung über Krieg prägt den Blick auf gewaltvolle Konflikte und deren Folgen − doch was bleibt dabei unsichtbar? Viele Formen von Gewalt entfalten sich zeitlich versetzt und langsamer. So sind Kriege immer Mischformen von vier Gewaltdimensionen: schneller und langsamer, synchroner und asynchroner Gewalt. Ein Gewalt-Analyseraster für heutige Friedenspraxis und -politik

von Cora Bieß und Marcel Vondermaßen

von Cora Bieß und Marcel Vondermaßen

Passend zu dieser Ausgabe

Rüstungsexportkontrollatlas

Deutsche Rüstungsexporte boomen – aber so ganz genau ist oft nicht klar, was und warum von welchem Unternehmen wohin exportiert wird. Es wird vielmehr oft eine erstaunlich faktenfreie Diskussion im öffentlichen Raum geführt, weshalb »deutsche Tabus« fallen müssten. Der Atlas setzt dem Fakten entgegen!

Die Kritik an der militärischen Verteidigung ist groß: Sie vernichtet oft genug, was sie zu schützen antritt, sie fordert unermessliches Leid, Konflikte werden durch sie nicht nachhaltig beendet. Oft ist das Rätselraten darüber, was eine gangbare Alternative zu militärischer Verteidigung sein könnte, davon überschattet, dass es scheinbar wenig erprobte Konzepte gibt.

Ein solches Konzept stellt die »Soziale Verteidigung« dar. Über viele Jahrzehnte ist sie entwickelt worden – doch eine umfassende Einübung, Erprobung und Weiterentwicklung hat sie nicht erfahren. Um diesen Versuch in Deutschland anzutreten, hat sich 2022 die Kampagne »Wehrhaft ohne Waffen« gegründet. Ihr Ziel: Soziale Verteidigung nicht nur bekannter zu machen, sondern in die Tat umzusetzen und so für mehr und mehr Menschen erlebbar zu machen.

Ein reflektierendes Dossier über diesen Versuch.

Die Kritik an der militärischen Verteidigung ist groß, oft ist das Rätselraten darüber, was eine gangbare Alternative zu militärischer Verteidigung sein könnte, noch größer. Ein solches Konzept stellt die »Soziale Verteidigung« dar. Über viele Jahrzehnte ist sie entwickelt worden – doch eine umfassende Einübung, Erprobung und Weiterentwicklung hat sie nicht erfahren. Um diesen Versuch in Deutschland anzutreten, hat sich 2022 die Kampagne »Wehrhaft ohne Waffen« gegründet. Ein reflektierendes Dossier über diesen Versuch.

Cover des Dossier 101 Soziale Verteidigung aufbauen. Drei Jahre Kampagne Wehrhaft ohne Waffen

Marut Vanyan

Über W&F

Wissenschaft & Frieden ist die führende interdisziplinäre Wissenschaftszeitschrift für Friedensforschung, Friedenspolitik und Friedensbewegung. W&F erscheint seit 1983 und publiziert zu friedenspolitischen, militär-strategischen und rüstungstechnischen Fragen, untersucht Gewaltursachen und -verhältnisse und thematisiert Wege und Möglichkeiten zur zivilen Konfliktlösung, zur Wahrung der Menschenrechte und zur Zukunftssicherung.